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Förderprogramme eruieren und Businessplan erstellen ■

Sie haben bereits Ihre Geschäftsidee geprüft und den Markt analysiert. Außerdem sind Sie sich im Klaren darüber, welche Rechtsform Ihr Jungunternehmen haben soll. Informieren Sie sich nun darüber, welche Förderprogramme Sie in Anspruch nehmen können und stellen Sie Ihren Businessplan auf, den Sie benötigen um Förderungen in Anspruch nehmen zu können und sich, so nötig, Finanzmittel zu beschaffen.

Inhaltsverzeichnis

1. Förderprogramme ■

Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Förderprogramme für Existenzgründer die regelmäßig angepasst und verändert werden. Da diese einem ständigen Wandel unterworfen sind, ist es schwierig an dieser Stelle detailliert auf die einzelnen Programme einzugehen. Regelmäßig gefördert werden die Gründungsberatung, sowie das zur Gründung benötigte Kapital. Eine Übersicht über die aktuellen Förderprogramme erhalten Sie auf der Existenzgründungsplattform des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Auf dieser Plattform finden Sie neben den aktuellen Förderprogrammen eine Fülle an Informationen zur Unternehmensgründung.

Jedes Unternehmen in Deutschland ist einer Kammer angehörig. Dies sind die Industrie- und Handelskammer für Handels und Produktionsunternehmen, die Handwerkskammer für Handwerksbetriebe und die einzelnen Kammern für Freiberufler. Die örtlich zuständigen Kammern bieten in der Regel eine fundierte Förderungsberatung für Existenzgründer an und sind gerne bereit zusammen mit dem Existenzgründer die gegebenen Möglichkeiten zu eruieren. Wenden Sie sich an Ihre zuständige Kammer, dort wird Ihnen gerne weitergeholfen. Zur Beantragung von Förderungen, außer zur Gründungsberatung, benötigen Sie einen Businessplan, den Sie bei der Beantragung der Förderung benötigen.

2.Der Businessplan ■

Sie haben sich nun intensiv mit dem Gründungsunternehmen beschäftigt. Der nächste Schritt besteht darin einen Businessplan zu erstellen, den Sie benötigen werden, um Gespräche mit Fördergebern und Banken zu führen, wenn Sie diese zur Finanzierung ihres Jungunternehmens benötigen. Ein guter Businessplan zeichnet sich daher weniger durch seinen Umfang aus, als dadurch, dass er aussagekräftig und belastbar ist.

Ein Businessplan dient dazu die notwendigen Informationen möglichst hilfreich für denjenigen aufzubereiten, für den der Businessplan bestimmt ist. Viele Unternehmensgründer gehen davon aus, dass es nun notwendig ist, das Gründungsvorhaben möglichst blumig zu beschreiben, vorzugsweise auf 50 oder mehr Seiten. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn ein Bankmitarbeiter Prosa lesen möchte, kauft er sich einen Roman! Selbstverständlich sollen Sie ihr Vorhaben ausreichend genau beschreiben und alle relevanten Daten und Fakten liefern, aber gleiten Sie nicht zu sehr ab, sondern bleiben Sie beim Thema. Besonders wichtig beim Businessplan ist, dass dieser erkennen lässt, dass Sie sich intensiv und gewissenhaft mit Ihrem Vorhaben beschäftigt haben. Sie möchten, dass ein anderer in Sie und Ihr Vorhaben investiert, sei es um eine Förderung zu erlangen oder ein Darlehen zu erhalten. "Der Andere" möchte abschätzen können, ob Ihre Geschäftsidee und deren Umsetzung erfolgreich sein kann und ob Sie als Gründer geeignet sind. Der Businessplan ist DIE Chance, dies darzulegen.

Idealerweise folgt Ihr Businessplan einer Struktur, die es dem Leser ermöglicht, das Gründungsunternehmen beim Lesen des Businessplanes in seiner Vorstellung aufzubauen. Nach unserer Erfahrung hat sich der Aufbau des Businessplanes nach dem folgend skizzierten Aufbau bewährt.

2.1. Der Gründer des Unternehmens ■

Nach dem Deckblatt, das den Namen des Unternehmens und die Rechtsform enthält beginnen Sie damit sich selbst vorzustellen. Wer sind Sie? Welche Expertise bringen sie mit? Was haben Sie bislang gemacht? Welche Qualifikationen haben Sie erlangt? Es muss kein Lebenslauf wie bei einer Bewerbung werden, doch Sie sollten an dieser Stelle deutlich machen, welche Erfahrungen Sie bislang gesammelt haben. Der Betrachter des Businessplanes möchte sich ein Bild davon machen können, ob Sie als Unternehmer geeignet sind. Hierbei kommt es darauf an, ob Sie eventuell bereits unternehmerische Erfahrung gesammelt haben und ob Sie aufgrund Ihrer bisherigen Tätigkeit oder Ausbildung besonders qualifiziert sind das von Ihnen angestrebte Unternehmen zu betreiben.

2.2. Vorhaben und Marktumfeld ■

Nachdem Sie beschrieben haben wer Sie sind beschreiben Sie was Sie vorhaben, beschreiben Sie detailliert Ihre Geschäftsidee. Der Leser muss verstehen können was genau Sie vorhaben und warum dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt sein wird. Gehen Sie auf das Marktumfeld ein. Beschreiben Sie wie Sie die Marktanalyse betrieben haben. Gehen Sie darauf ein unter welchen Gesichtspunkten Sie den Markt analysiert und welches Ergebnis Sie erzielt haben. Nennen Sie Ihre direkten Konkurrenten und stellen Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal heraus. Beschreiben Sie was Sie einzigartig macht. Welche besondere Expertise oder welches besondere Angebot haben Sie, die Sie vom Feld der Konkurrenten abhebt. Erklären Sie, warum Sie besser sind als die Anderen oder warum die potentiellen Kunden Sie Ihren Konkurrenten vorziehen werden. Auf welche Weise wollen Sie sich einen Teil des Marktes sichern? Welche Veranlassung besteht für die zukünftigen Kunden Ihnen den Vorzug zu geben? Beschreiben Sie wie ermittelt haben, welchen Preis Sie für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung erzielen können, welche Menge Sie absetzen können und wie Sie diese Daten erhoben haben. Beschreiben Sie außerdem woher und zu welchen Konditionen Sie notwendige Rohstoffe oder Dienstleistungen für Ihr Produkt beziehen können.

„Gib das, was Dir wichtig ist niemals auf, nur weil es nicht einfach ist.“
- Albert Einstein, Physiker  1879 -  1955

2.3. Finanzplan darstellen ■

Den Finanzplan haben Sie bereits erstellt. Sie haben inzwischen beschrieben wer Sie sind, was Sie vorhaben und warum Sie sich am Markt behaupten können. Nun Informieren Sie darüber, welche Investitionen getätigt werden müssen und welche finanziellen Mittel Ihnen zur Verfügung stehen um Ihr Vorhaben umzusetzen. Es gehört zu einem gewissenhaften Gründer und später auch zu einem ordentlichen Unternehmer die finanziellen Aspekte des Unternehmens im Griff zu haben. Bereits bei der Erstellung des Businessplanes gilt es, dies darzulegen. Beschreiben Sie nun, welche Investitionen zur Unternehmensgründung notwendig sind. Bezeichnen Sie die Art der Investition genau, nennen Sie die Bezugsquelle bzw. die Art der Aufwendung genau und beschreiben Sie warum, bzw. wozu Sie diese Investition tätigen müssen. Nachdem Sie beschrieben haben wozu Sie was zu welchem Preis benötigen setzen Sie die Investitionen in Form einer übersichtlichen Tabelle als Finanzplan in den Businessplan ein und legen Sie vorhandene Angebote zum Bezug von Anlagevermögen oder Rohstoffen und Waren als Anlage dem Businessplan bei.

Beschreiben Sie auch, welche Werkzeuge und Maschinen Ihnen bereits zur Verfügung stehen, ob Sie Geschäftsräume anmieten müssen und zu welchem Preis dies geschehen kann. Ebenso können Sie ausführen, ob Sie bereits geeignete Räumlichkeiten gefunden haben und wie sich diese auf Ihre Absatzmöglichkeiten auswirken werden.

2.4. Wirtschaftlich­keits­berechnung ■

Der Leser des Businessplanes kennt nun den Gründer, ist sich klar, welche Geschäftsidee verfolgt wird, wurde über die Gegebenheiten am Markt informiert und hat eine Vorstellung davon, welche Investitionen notwendig sind um das Unternehmen gründen zu können. Alles, was noch fehlt ist die Information, ob das zu gründende Unternehmen in der Lage sein wird, sich am Markt zu behaupten.

Sie können, müssen aber nicht, an dieser Stelle die von Ihnen bereits aufgestellten variablen und fixen Kosten in den Businessplan einfügen. Wir empfehlen Ihnen, lediglich zu einzelnen Teilen der Kosten Stellung zu nehmen, wenn Sie der Ansicht sind, dass diese Erklärungsbedürftig sind. Beispielsweise wie Sie ermittelt haben, in welcher Höhe variable Energiekosten bei der Herstellung einer Einheit anfallen oder wie hoch die Produktion sein kann bevor Sie weiteres Personal oder Maschinen benötigen.

Nun ist es abschließend an der Zeit aufzuzeigen mit welchem Betriebsergebnis gerechnet werden kann. Hierbei sollten Sie sowohl darauf eingehen wie ertragreich das Unternehmen mindestens sein muss, um in der Lage zu sein den Kapitaldienst zu leisten und den Unternehmer zu unterhalten, als auch mit welchem Ertrag sie tatsächlich rechnen. Sie können auch eine Positivprognose einfließen lassen, bei der Sie darstellen, in welcher Höhe der Gewinn bei einem günstigen Verlauf entstehen wird. Wichtig hierbei ist, dass erkennbar ist, dass Sie alle erkennbaren Kosten und Risiken eingearbeitet haben und dass die Einschätzung des Marktumfeldes realistisch ist. Sie sollten eine belastbare Berechnung vorlegen. Niemanden, auch Ihnen nicht, ist damit gedient etwas schönzurechnen.

2.4.1. Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Prämisse der bereits entwickelten Zahlen ■

Betriebswirtschaftliche Auswertung
Wirtschaftlichkeitsberechnung Tragfähigkeit erreicht zu erwartender Absatz günstiger Verlauf
3.770 5.000 6.000
189.556 EUR 251.400 EUR 301.680 EUR
3.000 EUR 3.000 EUR 3.000 EUR
189.556 EUR 251.400 EUR 301.680 EUR
-71.570 EUR -94.921 EUR -113.905 EUR
-1.403 EUR -1.860 EUR -2.233 EUR
-1.132 EUR -1.501 EUR -1.801 EUR
118.451 EUR 156.118 EUR 186.741 EUR
-33.000 EUR -33.000 EUR -33.000 EUR
-9.000 EUR -9.000 EUR -9.000 EUR
-780 EUR -780 EUR -780 EUR
-960 EUR -960 EUR -960 EUR
-2.036 EUR -2.701 EUR -3.241 EUR
-16.200 EUR -16.200 EUR -16.200 EUR
-1.080 EUR -1.080 EUR -1.080 EUR
-3.077 EUR -4.081 EUR -4.897 EUR
-1.080 EUR -1.080 EUR -1.080 EUR
-2.160 EUR -2.160 EUR -2.160 EUR
-2.040 EUR -2.040 EUR -2.040 EUR
-3.000 EUR -3.000 EUR -3.000 EUR
-3.500 EUR -3.500 EUR -3.500 EUR
-3.600 EUR -3.900 EUR -4.200 EUR
-3.000 EUR -3.000 EUR -3.000 EUR
-4.080 EUR -4.080 EUR -4.080 EUR
29.258 EUR 64.956 EUR 93.924 EUR

Abschließend noch eine kurze Anmerkung zur Umsatzsteuer. Bei einer Einnahmenüberschussrechnung wird die Umsatzsteuer den Einnahmen zugerechnet und die Vorsteuer als Ausgabe betrachtet. Ebenfalls als Ausgabe wird der Umsatzsteuerzahlbetrag angesehen. Da die vereinnahmte Umsatzsteuer abzüglich der geltend zu machenden Vorsteuer an das Finanzamt abzuführen ist und somit die Summe aus Umsatzsteuer, Vorsteuer und Zahlbetrag Null ergibt, wurde diese bewusst in der Wirtschaftlichkeitsberechnung außen vor gelassen.

Der ermittelte Gewinn ist der Gewinn vor Steuern. Davon muss der Tilgungsanteil des Kapitaldienstes für die betrieblichen Darlehen bestritten werden und die anfallenden Ertragssteuern sind noch zu entrichten. Der danach verbleibende Restbetrag steht Ihnen für die Lebensführung zur Verfügung. Auf die Ermittlung von Einkommen- und Gewerbesteuer sind wir bewusst nicht eingegangen, obwohl beides große Posten im Rahmen einer Liquiditätsplanung sind. Beide Steuerarten und auch die Aufwendungen, die Sie zum Leben benötigen sind jedoch von vielen individuellen Faktoren abhängig, sodass sehr viele Annahmen zur Ermittlung getroffen werden müssten, was schlussendlich nie stimmen und nur auf Abwege führen würde.

Wir haben Ihnen den Weg Ihrer Unternehmensgründung ausführlich beschrieben und hoffen, dass wir Ihnen an einigen Stellen weiterhelfen konnten. Selbstverständlich können Sie uns mit einer Gründungsberatung in Gänze oder in Teilen beauftragen. Bei vielen Schritten auf dem Weg zur eigenen Existenz können wir sie fachmännisch als Steuerberater mit unserem Team in Schweinfurt unterstützen oder Ihnen diese ganz abnehmen. Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Fehler bei der Unternehmensgründung können im Nachhinein empfindlich teuer werden.